Ausländische Lehrlinge und Fachkräfte gewinnen - Fokus: Vietnam
Schon drei Jahre sind Nguyen Van Phung und Duy Toam Trinh in Deutschland. Sie sind inzwischen im vierten Lehrjahr und lernen bei Elektro Gernhardt in Langenbernsdorf. Ausbilder Christian Lobert weiß, was er an seinen Azubis aus Vietnam hat: „Die beiden sind sehr wissbegierig und helfen sich gegenseitig. Sie lernen und wohnen zusammen und wir versuchen Sie bestmöglich in die Firma aber auch privat zu integrieren.“ Ein wichtiger Punkt, wie auch Franziska Schubert, Leiterin der deutschen Schule in Hanoi, weiß: „Die jungen Menschen sind weit weg von ihrer Heimat und ihrer Familie. Ein Unternehmen, das einen Auszubildenden aus Vietnam aufnimmt muss sich darüber im Klaren sein, dass es sowohl in die Ausbildungsleistung als auch die Betreuung mehr Zeit investieren muss als in den Azubis aus dem Nachbarort.“
Grundsätzlich ist die Bereitschaft der Vietnamesen, in Deutschland einen Beruf zu erlernen, sehr hoch. Deutschland gilt als modern und hipp, die Berufsausbildung hat einen hervorragenden Ruf, eine internationale Ausbildung sehr hoch angesehen. Einzige Hürde auf dem Weg ins deutsche Ausland sind die Sprachkenntnisse. Diese werden innerhalb eines Jahres vor dem Ausbildungsbeginn an der deutschen Schule in Hanoi vermittelt. Ein Kraftakt auch für die Familie in Vietnam, denn die Kosten dafür müssen sie selbst tragen. Faktoren, die eine Entscheidung für die Ausbildung im Ausland erschweren. Entsprechend motiviert sind die Auszubildenden, wenn sie nach Deutschland kommen.
Bevor es so weit ist werden Ausbildungswillige und Ausbildungsbetriebe vom TRABI-Bildungs- und Beratungszentrum unterstützt. Geschäftsführer Nguyen Hoang bringt beide zusammen, kümmert sich in Vietnam und Deutschland um alle Formalitäten und steht beiden Parteien beratend zur Seite. Ein Konzept, das aufgeht - der Verein verzeichnet steigendes Interesse und steigende Zahlen. Nichtsdestotrotz ist die internationale Konkurrenz hoch. Japan, Korea, Österreich, die Schweiz oder auch Australien buhlen ebenfalls um Fachkräfte aus Vietnam. Hoang, die deutsche Schule und der Verein der Vietnamesen bemühen sich deshalb verstärkt für Sachsen die Werbetrommel zu rühren und en Ausbildungsstandort in Vietnam bekannt zu machen. Ein erster Termin in der Handwerkskammer Chemnitz Anfang September2019 brachte interessierte Betriebe, Schule und Vereine zusammen.
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