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Rangliste zur Komplexität von Inkasso in 49 Ländern

In diesen Ländern kommen Firmen am einfachsten zu ihrem Geld.

Das Eintreiben von Schulden wird häufig unterschätzt. In einigen Ländern kann es Monate oder Jahre dauern, bis die Unternehmen ihr Geld bekommen. Das gilt besonders für den Mittleren Osten, Asien und Afrika. In seiner jüngsten Studie hat der Kreditversicherer Acredia gemeinsam mit Allianz Trade eine Rangliste zur Komplexität von Inkasso in 49 Ländern erstellt. Die besten Chancen, offene Forderungen einzutreiben, haben Unternehmen bei Geschäftspartnern in Schweden, Deutschland, Finnland und den Niederlanden. Am schlechtesten sind die Aussichten in Saudi-Arabien, Malaysia und den Vereinigten Arabischen Emiraten.

Für die Rangliste wurden über 40 Indikatoren analysiert rund um lokale Zahlungspraktiken, Gerichts- und Insolvenzverfahren in den einzelnen Staaten. Das Ranking reicht von einem Score von 0 (geringe Komplexität) bis 100 (sehr hohe Komplexität). Das Ergebnis ist eindeutig: In Europa sind Inkassoverfahren am einfachsten. Alle elf Staaten mit den niedrigsten Komplexitätswerten sind in Europa, erst auf Platz zwölf folgt mit Neuseeland das erste nichteuropäische Land.

Bei den 20 wichtigsten Handelspartnern deutscher Unternehmen zeigt sich hingegen eine heterogene Verteilung: Die Niederlande (Komplexitätswert: 32) sind auf dem vierten Rang und weisen ebenso wie Schweden (30) vergleichbare Voraussetzungen wie in Deutschland (30) auf. Hingegen ist die Komplexität beim Inkasso in Polen, Rumänien (je 40), Japan (44) oder Italien (46) bereits hoch. Noch schwieriger, offene Forderungen einzutreiben, wird es in den USA (55) oder der Türkei (56). China wird von den Allianz-Trade-Experten als „extrem komplex“ bewertet und liegt mit einem Komplexitätswert von 71 auf dem viertletzten Platz.

Die vollständige Studie ist abrufbar auf der Internetseite von Allianz Trade.

Quelle: Nachrichten für Außenhandel Nr. 117 vom 21. Juni 2022

04.07.2022