Paul Seidel ist Laborleiter an der TU Chemnitz und unterstützt den kommenden Restaurator-Kurs in Chemnitz als Dozent
Das Charakterisieren von Materialien auf Metalloberflächen, welche Schlüsse daraus gezogen werden und wie wichtig diese für die Restaurierung von historischem und Kulturgut ist, weiß Paul Seidel ganz genau. Denn mit seinen 28 Jahren ist er nicht nur Laborleiter für Massenspektrometrie, Ionenstrahlpräparation und chemische Analytik an der Technischen Universität Chemnitz, sondern er gibt sein Wissen auch an Kursteilnehmer an der Handwerkskammer Chemnitz weiter. Die Meisterausbildung im Metallbereich wird von ihm als Dozent mitgestaltet, Fertigungstechnik, Werkstoff- und Schweißnahtprüfung sind seine zu unterrichtenden Fächer. Zudem kommt ab dem 8. Januar ein weiterer Kurs, der Paul Seidels Kenntnis- und Forschungsstand beansprucht, hinzu – der zum Geprüften Restaurator im Metallbauerhandwerk.
„Bereits während der vergangenen Jahre hatte ich mit Restauratoren zu tun gehabt. Sie gaben mir zum Beispiel Proben von Materialien, die sie nicht zuordnen und charakterisieren konnten. Ich habe diese dann untersucht. Das ein oder andere Ergebnis hat mich selbst verblüfft.“, erinnert sich Paul Seidel. Nun ist es in wenigen Monaten wieder soweit und der Mann der Forschung wird zusammen mit Metallbauhandwerkerinnen und -handwerkern Oberflächen untersuchen, Werkstoffe analysieren und chemische Prozesse während der Restaurierung erläutern. „Der Geprüfte Restaurator im Metallbauerhandwerk ist ein Kurs, der gut untermauert ist, etwas, das Hand und Fuß hat. Es herrscht ein gutes Gleichgewicht zwischen Naturwissenschaften und Handwerk und am Ende hat man einen Masterabschluss“, beschreibt Seidel das zu Erwartende und fügt an: „Man hebt den Metallrestaurator damit auf eine ganz neue Ebene. Er ist kein reiner Dienstleister, das geht hier schon mehr in die Richtung eines Planers im Handwerk, von den gestalterischen Aspekten her ist man hingegen beim Künstler angekommen.“
Wenn also ab dem kommenden Januar Forschung auf Handwerk trifft, dürfen sich Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer auf die wissenschaftliche Unterstützung des gelernten Laboranten freuen. Das theoretisch Vermittelte soll dann in die Richtung instrumentelle Analytik, Einführung in die Metalle sowie naturwissenschaftliche Grundlagen gehen. Letztlich ein umfangreiches Sortiment an Lehrinhalten, doch das wird für den Weiterbildungskurs auch wichtig. Denn schließlich sind es die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die Kulturgüter und Geschichte vor ihrem Verfall bewahren und diese für die Öffentlichkeit wieder erlebbar machen. „Nichts geht ohne Handwerk, doch leider denken auch heute noch viele Menschen falsch darüber. Vielleicht kann dieser Masterkurs helfen, das Handwerk aus seinem Ruf herauszuheben“, so Paul Seidel.
Tipp: Der nächste Kurs zum Geprüften Restaurator im Metallbauerhandwerk startet am 8. Januar 2025 in Teilzeit in Chemnitz. Es sind noch Plätze frei!
Ansprechpartnerin: Silke Schneider, Tel.: 0371 5364-160, E-Mail:
04.12.2024