Angehende Fliesen-, Platten- und Mosaikleger haben zwei Jahre lang an der HWK Chemnitz gepaukt – und nun ihre praktische Prüfung bestanden
Spachteln, Vermessen, Oberflächen genau berechnen und am Ende die richtige Vorgehensweise wählen: Zwei Jahre lang bereiteten sich die angehenden Fliesen-, Platten- und Mosaiklegermeister in der Handwerkskammer Chemnitz auf ihre Meisterprüfung vor – nun haben sie die praktische Prüfung gemeistert. Unter der fachlichen Anleitung von Ausbilder Jörg Fichtner galt es für die Absolventen als Prüfungsaufgabe, den zu fliesenden Raum kindgerecht zu gestalten. Und mit 48 Stunden Gesamtzeit entstanden sehr ansehnliche und kreative Ergebnisse. So überzeugten die Absolventen mit Fliesen-Designs wie Tag-Nacht-Optik, Brettspielmuster, grüner Landschaft oder gelbem Küken in doppelter Hinsicht. Denn neben dem Prüfungsausschuss sollten damit schließlich auch Kinder überzeugt werden können.
Überzeugt wurde auch Marcel Deeg aus Zwickau, nämlich von einem Freund, was letztlich in seine Kursteilnahme mündete. „Obwohl wir den Meisterlehrgang eigentlich nicht hätten machen müssen, weil wir Bestandsschutz haben, hatte er die Idee, dass wir uns trotzdem weiterbilden. Damit hat er mich ein wenig herausgefordert und ich bin für Herausforderungen schnell zu haben“, erklärt Marcel Deeg mit einem Augenzwinkern. Dennoch ist sich der Inhaber von „Fliesenbau Marienthal“ sicher: „Nach 20 Jahren entwickelt man eine gewisse Betriebsblindheit. Daher ist es gut, das betriebswirtschaftliche Wissen aufzufrischen und das Fliesen-, Platten- und Mosaiklegerhandwerk aus einem anderen Blickwinkel zu sehen, als wie man es die ganzen Jahre gesehen hat.“
Auch André Weigert aus Einsiedel hätte aufgrund des Bestandsschutzes den Meisterlehrgang eigentlich nicht machen müssen. Seit zwölf Jahren schon leitet er seinen Fliesenlegerfachbetrieb. Doch auch für ihn galt, dazuzulernen und sich selbst weiterzubilden. „Irgendwann ist die Idee gereift, die Meisterausbildung aus eigenem Anspruch nachzuholen. Ich persönlich finde sie sehr wichtig, weil man viel dazu lernt und auch jetzt noch viel falsch machen kann“, reflektiert der Familienvater. Aber auch andere angehende Firmeninhaber oder Gesellinnen und Gesellen sollten sich seiner Meinung nach trauen, diesen Weg zu gehen, denn: „Der Meistertitel ist wichtig, um den Anspruch hochzuhalten und die Qualität zu steigern.“
Einen anderen Hintergrund hat Max Weber vom „Mirko Weber Fliesenfachbetrieb“ aus Meerane. Denn trotz Abitur in der Tasche entschied er sich für eine Ausbildung im elterlichen Betrieb, absolvierte parallel dazu seinen Technischen Betriebswirt und brachte diese Kenntnisse in den Meisterkurs mit ein. „Für den Lehrgang bringt mir der Technische Betriebswirt sehr viel, weil er so umfangreich war. Für den fachspezifischen Teil 2 im Meisterkurs konnte ich beispielsweise das kalkulatorische Wissen mit einbringen. Da habe ich gemerkt, dass ich einen gewissen Vorteil hatte“, so Weber.
Tipp: Der nächste Fliesen-, Platten- und Mosaiklegermeister startet am 22. August 2025 in Teilzeit in Chemnitz. Es sind noch Plätze frei!
Ansprechpartnerin: Katja Hoyer, Tel.: 0371 5364-165, E-Mail:
29.10.2024