Gemeinsamer Bericht zur Herbstkonjunktur von HWK und IHK Chemnitz
Die konjunkturelle Lage im Kammerbezirk Chemnitz hat sich abgekühlt. Das geht aus der gemeinsamen Umfrage zur Herbstkonjunktur von Handwerkskammer Chemnitz (HWK) und Industrie- und Handelskammer Chemnitz (IHK) hervor, die am Dienstag (29.10.) in Chemnitz vorgestellt wurde.
Demnach ist der gemeinsame Index der beiden Kammern auf 116 Punkte gesunken und liegt 16 Punkte unter dem Wert der gemeinsamen Umfrage vom Herbst 2018. Deutliche Unterschiede gibt es jedoch in der getrennten Betrachtung von Handwerk und IHK-Bereich. Der Index für die Unternehmen im Bereich der IHK sank auf 111 Punkte (Herbst 2018: 131), während das Handwerk mit 133 Punkten nur einen minimalen Rückgang um zwei Punkte verzeichnet (Herbst 2018: 135).
Nachlassende Auftragsorder und rückläufige Exporterwartungen trüben die Lage in der Industrie und bei unternehmensnahen Dienstleistern, zudem sinkt die Nachfrage nach Transportkapazitäten und Logistikdienstleistungen. Im Handel hat sich das Umsatzwachstum abgeschwächt. Die Zoll- und Handelskonflikte sowie der noch immer ungeklärte Brexit führen zu einer steigenden Unsicherheit bei den Unternehmen und zu einer Abschwächung der Auslandsgeschäfte. Herausfordernd ist zudem der Strukturwandel der Automobilindustrie hin zur Elektromobilität.
Dagegen profitieren Bauindustrie, Bauhandwerk und Handwerk immer noch stark von der stabilen Binnennachfrage und insbesondere von der anhaltenden Bautätigkeit. Die Handwerksbetriebe bewerten ihre Geschäftslage über fast alle Gruppen hinweg als sehr gut und sogar besser als im Vorjahr. Ein Rückgang ist nur im Nahrungsmittelhandwerk zu verzeichnen, was der sinkenden Nachfrage im ländlichen Raum und stark gestiegenen Einkaufspreisen geschuldet ist. Abgeschwächt haben sich indes die Einschätzungen des Handwerks für die zukünftige wirtschaftliche Lage, was den leichten Rückgang des Handwerks-Indexes erklärt.
In der Gesamtbetrachtung sind sowohl Investitions- als auch Personalplanungen in fast allen Bereichen rückläufig. Erneut bewerten die Betriebe den Fachkräftemangel sowie zunehmend Nachfrage- und Kostenfaktoren als größte Probleme der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung. Entlastungen bei den im Vergleich hohen Steuern und Energiepreisen sowie bei der überbordenden Bürokratie blieben trotz immer stärkerer konjunktureller Risiken bisher jedoch aus.
An der Umfrage der beiden Kammern beteiligten sich rund 1.500 Unternehmen aus den Bereichen Industrie, Bauindustrie, Handwerk, Dienstleistung, Handel und Güterverkehr mit mehr als 40.000 Beschäftigten. Der Kammerbezirk Chemnitz umfasst die Stadt Chemnitz, den Erzgebirgskreis, den Landkreis Mittelsachsen, den Vogtlandkreis und den Landkreis Zwickau.
Die Geschäftsklimaindizes werden als geometrisches Mittel der Lage und Erwartungssalden berechnet und berücksichtigen gleichrangig die Einschätzung zur aktuellen Geschäftslage und zur prognostizierten Entwicklung. Die Extremwerte liegen zwischen 0 und 200 Punkten.
Den gesamten Konjunkturbericht können Sie hier herunterladen.
Wenn Sie Fragen zum Thema oder Interviewwünsche haben, können Sie sich gerne an einen der beiden folgenden Pressekontakte wenden.
Angela Grüner, IHK Chemnitz
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Robert Schimke, HWK Chemnitz
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