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Meisterbriefe veredelt: Ehrenbriefe in Gold, Diamant und Platin für Altmeister

Geschichten aus 50, 60 oder 70 Jahren Meister-Handwerk

Am 22. Oktober erhalten nach 50 Jahren 93 Altmeister ihre „Goldenen Meisterbriefe“, nach 60 Jahren 27 Altmeister ihre „Diamantenen Meisterbriefe“ und nach 70 Jahren zwei Altmeister ihre „Platin-Meisterbriefe“ von der Handwerkskammer Chemnitz. (Hinweis: Nicht alle Meisterinnen und Meister kommen zur Feierstunde. Diese erhalten ihre Ehrenmeisterbriefe nach Hause.)

Unter den Ehrenmeistern und -meisterinnen sind viele traditionelle Berufe wie Bäcker- oder Tischler- und Elektroinstallateurmeister - aber auch Meister inzwischen seltener Gewerke wie ein Rahmenglasermeister, ein Bandagistenmeister und ein Feilenhauermeister.

Handwerkskammer-Präsident Frank Wagner ist es wichtig, auch die Altmeister angemessen zu würdigen: „Die Meisterinnen und Meister haben in einer schwierigen Zeit das Handwerk am Leben erhalten - in einer Zeit, in der Partei- und Staatsführung dem freien Unternehmertum und damit auch dem Handwerk, wo immer möglich, Steine in den Weg gelegt haben. Dass sie damals den Weg gegangen sind, den unzählige Generationen von Handwerkern vor ihnen beschritten haben, dazu möchten wir ihnen herzlich gratulieren. Mit ihrem Dasein als Meister sind sie vielen jüngeren Handwerkerinnen und Handwerkern auch heute ein Vorbild.“

Viele der Handwerkerinnen und Handwerker blicken auf ein bewegtes Arbeitsleben und unzählige Geschichten zurück:

Goldschmiedemeisterin Christine Mohlzahn aus Tirschendorf zum Beispiel ist seit 1982 selbständig, hat ein zweites Geschäft im IFA-Ferienpark Schöneck und liebt ihren Beruf. Noch heute fertigt sie Unikate aus Gelbgold, Weißgold oder Platin auf schwarzem Ebenholz an.

Kraftfahrzeugelektrikermeisterin Elke Groitzsch-Bernhard aus Limbach-Oberfrohna hat ihr Leben lang ihre „Frau“ in einem Männerberuf gestanden. 

Seit 112 Jahren gibt es den Friseursalon von Friseurmeisterin Adda Lehmann-Seidel in Freiberg. Adda Lehmann-Seidel führt heute das Geschäft gemeinsam mit Tochter Stephanie Lehmann. Der Salon ist spezialisiert auf Zweithaar - auch so mancher Prominente ist deshalb dort anzutreffen.

Friseurmeister Johannes Höppner aus Geithain bekommt schon seinen Diamantenen Meisterbrief. Trotzdem lässt er es sich nicht nehmen, besondere Stammkunden immer noch in seinem Salon zu bedienen. Auch seine Tochter ist Friseurmeisterin und hat inzwischen ebenfalls ihren Silbernen Meisterbrief (nach 25 Jahren) erhalten.

Schuhmachermeister Gerhard Arnold aus Gelenau ist einer der Meister, die den Platin Meisterbrief bekommen. Gerhard Arnold hat vor genau 70 Jahren - am 22.10.1954 - seinen Meisterbrief erhalten. Fast 70 Jahre lang hat er von 1953 bis 2022 sein Schuhmachergeschäft geführt.    

Feilenhauermeister Reiner Junge aus Auerbach im Erzgebirge ist eigentlich Maschinenbauingenieur. Um in DDR-Zeiten das Unternehmen des Vaters weiterführen zu können, machte er noch den Feilenhauermeister – als dritter in der Generationenfolge. Als Feilenhauer fertigte er dann u.a. Feilen für Textilmaschinen. Noch heute führt er eine Firma und produziert vor allem Spezial-Fräser für die Industrie.

Selbstverständlich sind Pressevertreter herzlich zur Feierstunde am 22. Oktober ab 14 Uhr in die Stadthalle Limbach-Oberfrohna eingeladen.

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