Bild vom Verwaltungsgebäude der Handwerkskammer Chemnitz
Schmidtfoto-Chemnitz

Evaluation Teilschulnetzplanung

Die Arbeitsgemeinschaft der sächsischen Handwerkskammern hat sich an den Staatsminister für Kultus, Conrad Clemens, gewandt und Hinweise zur geplanten Evaluation der Teilschulnetzplanung gegeben.

In diesem Jahr soll planmäßig die Evaluation der Teilschulnetzplanung erfolgen – laut aktuellem Kenntnisstand über einen durch das Ministerium vorgenommenen internen Prozess. Die drei Handwerkskammern unterstützen ausdrücklich diese Evaluation und haben hierzu bereits im April 2024 um Einbeziehung gebeten.

Neben der Prüfung der tatsächlichen Strukturen der beruflichen Schulzentren im Freistaat sollte der Blick bei der Evaluation aber zwingend auch auf damit einhergehende Problemfelder gelenkt und im Zuge des Evaluationsprozesses tiefergehend analysiert werden. Insbesondere die Wohnraumsituation für die Auszubildenden ist an einzelnen Standorten der beruflichen Schulzentren nicht ideal. Bedarfe bestehen durchaus, auch wenn die Landkreise, kreisfreien Städte oder Kommunen, die in der Regel als Träger der Unterkünfte auftreten, dies nicht bestätigen oder ablehnen, weil sie schlicht keine Notwendigkeit für die Schaffung von Unterkünften sehen, die am Ende oftmals eher von Auswärtigen genutzt werden. Auch wenn die Argumentation nachvollziehbar ist, so ist sie gleichzeitig auch ein Widerspruch. Denn am Ende sorgt eine gut ausgebaute Unterkunftsinfrastruktur in ganz Sachsen doch dafür, dass Auszubildende – egal aus welchem Wohn- oder Betriebsort sie kommen – am Ort der Berufsschule eine passende Unterkunft finden.

Natürlich spielen auch die finanziellen Probleme der Träger eine Rolle bei dieser Ablehnung. Umso wichtiger ist es daher, dass der Freistaat weiterhin verstetigt und in ausreichender Höhe Mittel im Haushalt bereitstellt, beispielsweise als Kofinanzierungsanteil zum Bundesprogramm „Junges Wohnen“, um weitere Wohnheimplätze zu schaffen. Gleichzeitig sieht die Arbeitsgemeinschaft aber auch die Notwendigkeit, die Träger beim Betrieb der Wohnheime zu unterstützen, insbesondere bei der sozialpädagogischen Betreuung der Auszubildenden vor Ort.

Ein weiteres Problemfeld, das in der Evaluation der Teilschulnetzplanung eine Rolle spielen sollte, ist mehr Lehrpersonal. Gerade die beruflichen Schulzentren stehen vor großen Herausforderungen aufgrund des demografischen Wandels und somit immer mehr Lehrerinnen und Lehrern, die aus dem Arbeitsleben ausscheiden, ohne dass neue Lehrkräfte nachkommen. Hier braucht es zielgerichtete Strategien, die die vom Minister Mitte März 2025 vorgestellten „Maßnahmen zur Verbesserung der Unterrichtsversorgung beginnend mit dem Schuljahr 2025/2026“ ergänzen.

Man bittet daher darum, die aufgeführten Punkte in die Evaluation der Teilschulnetzplanung mit einfließen zu lassen. Nur so ergibt sich ein Gesamtbild, das sowohl Anpassungen bei möglichen Schulstandorten als auch die damit verbundene Infrastruktur (Wohnheimplätze) sowie Fahrtwege berücksichtigt und gleichzeitig die Ausbildung an den beruflichen Schulzentren stärkt.

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