"Proteste zeigen die große Unzufriedenheit"
„Die Proteste der vergangenen Tage zeigen die große Unzufriedenheit von Teilen der Betriebe mit dem wirtschaftspolitischen Handeln der Bundesregierung. Es werden Entscheidungen – oftmals auch sehr kurzfristig – getroffen, die für die Betroffenen spürbare Folgen haben, ohne dass vorher darüber miteinander gesprochen wurde. Das erleben wir aber nicht erst seit Kurzem, sondern schon seit vielen Monaten. Ich erinnere an das Vorhaben, nur noch den Einbau von Wärmepumpen als Heizquelle zu erlauben. Oder die zuerst vorgesehenen Kürzungen im Bundeshaushalt bei der Überbetrieblichen Lehrunterweisung. Ebenso strittig ist die Einführung eines Industriestrompreises, der wiederum das Handwerk, das genauso von den hohen Stromkosten betroffen ist, außen vor lässt.
Nicht nur wir als Handwerkskammer vertreten daher die Interessen der Handwerkerschaft. Auch jeder Handwerker selbst kann – beispielsweise durch die Teilnahme an den Protesten – für seine Interessen eintreten. Alle Demonstrationen müssen auf Basis der freiheitlich demokratisch Grundordnung erfolgen. Wichtig dabei ist auch, dass man nicht nur protestiert, sondern am Ende auch Gesprächsbereitschaft gezeigt wird – sowohl von den Demonstrierenden als auch von jenen, gegen die sich die Proteste eigentlich richten. So funktioniert eine demokratische Gesellschaft und das sind die Maßstäbe, an die wir uns halten sollten und müssen.“