Bild vom Verwaltungsgebäude der Handwerkskammer Chemnitz
Schmidtfoto-Chemnitz

Sächsischer Handwerkstag wendet sich mit Positionspapier an die Landespolitik des Freistaates

Vor dem Hintergrund einer anhaltenden Knappheit von Rohstoffen wie Holz sowie von Vorprodukten und Materialien und daraus resultierender Preisexplosionen dringt das sächsische Handwerk gegenüber der Landespolitik auf gemeinsame strategische Schritte, um die Lage an einheimischen Märkten entspannen zu helfen.

„Akuten Handlungsbedarf sehen wir nicht zuletzt deshalb, weil die Situation in den von Überschwemmungen betroffenen Gebieten in Deutschland zusätzlich zu einem massiven Bedarf an Bau-Rohstoffen führen wird, auf den wir reagieren müssen“, wie der Präsident des Sächsischen Handwerkstages, Jörg Dittrich, erklärte.

Da auch in Sachsen nach wie vor viele auf den Rohstoff Holz angewiesene Handwerker sowohl unternehmerisch als auch existentiell gefährdet sind, hat der Sächsische Handwerkstag sich jetzt mit einem Positionspapier „Holz: Nachhaltiger Rohstoff braucht nachhaltige Strategien zur langfristigen Stabilisierung des Marktes“ an die zuständigen Ministerien im Freistaat gewandt. Gefordert wird von der Politik, in einer mit Beteiligten aus der Wirtschaft abgestimmten Aktion Maßnahmen zu entwickeln, die auf eine Stärkung funktionierender regionaler Wirtschaftskreisläufe abzielen.

„Aus Handwerkssicht muss es dabei zuallererst darum gehen, aufbauend auf einer Marktanalyse zum Rohstoff Holz alle unmittelbar betroffenen Akteure wie Produzenten, Sägewerkbetreiber und holzverarbeitende Unternehmen zu vernetzen,  um dann mit der Politik über Wege zum Aufbau nachhaltiger, regionaler Holz-Lieferketten zu beraten“, betonte Dittrich. Ziel müsse es sein, in der Region  langfristig für stabile Lieferketten zu sorgen und damit regional ansässige Anbieter von globalen Lieferengpässen zunehmend unabhängiger zu machen.

Weitere Punkte in dem Positionspapier des Handwerkstages zielen unter anderem auf Flexibilisierung des Holzeinschlags und nachhaltige Waldbewirtschaftung sowie – zumindest im Bereich der öffentlichen Auftragsvergabe – auf die Einführung von praktikablen Preisgleitklauseln in Verträgen.

Als größte ostdeutsche Landeshandwerksorganisation vertritt der Sächsische Handwerkstag derzeit mehr als 56.000 Betriebe, in denen insgesamt etwa 300.000 Menschen beschäftigt sind. Anteilig sind rund zwei Drittel der Betriebe im Bau- und Ausbauhandwerk tätig und damit unmittelbar oder mittelbar von der Rohstoff- und Materialknappheit sowie dadurch verursachten überdurchschnittlichen Preissteigerungen betroffen.

(Quelle: Sächsischer Handwerkstag)

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