Statement des Handwerkskammerpräsidenten Frank Wagner zur Verschärfung der Vorgaben bei Selbsttests

„Mit der nun nicht mehr bestehenden Möglichkeit zur Vorlage einer Selbstauskunft über einen Corona-Test hebt die Landesregierung wieder einmal eine praktikable Lösung auf und verschärft die Vorgaben unnötig – auch wenn es sich hierbei um Regelungen durch den Bund handelt. Der Freistaat hat dieser Änderung, die im Zuge einer Verordnung der Bundesregierung kommt, im Bundesrat aber auch mit beschlossen und hätte spätestens an dieser Stelle auf Anpassungen drängen müssen. Es ist auch nicht ersichtlich, was genau jetzt in der Sächsischen Corona-Schutzverordnung wieder neu gefasst beziehungsweise gestrichen werden soll. Hier fehlen klare Formulierungen, die für die Bürger verständlich und nachvollziehbar sind.

Unsere Friseure arbeiten nach vielen Monaten der Schließung und unter Einhaltung alle Hygiene- und Abstandvorgaben mit einem ausgeklügelten Bestellsystem. Es ist abwegig, jetzt einfach zu sagen, die Kunden können den Test ja auch vor Ort durchführen. Die Friseure haben gar nicht die Räumlichkeiten für solche Vorgaben und auch das Personal sollte sich mit seiner eigentlichen Aufgabe beschäftigen, statt die Kunden beim Testen überwachen zu müssen. Zumal damit noch mehr Verzögerungen entstehen, bis das Testergebnis vorliegt.

Die Alternative für die Kunden ist jetzt, an einer Station den Test durchführen zu lassen, um anschließend zum Friseur gehen zu können. Das wird Kunden – vor allem Ältere – wieder von einem Besuch abhalten. Für die ohnehin arg gebeutelte Branche bedeutet das weitere Umsatzeinbußen.

Unter diesen Voraussetzungen und mit einer solchen Verschärfung der Test-Vorgaben ist auch die Schließung der Kosmetiker nicht mehr nachvollziehbar, da Tests nunmehr nur noch unter Aufsicht oder durch Fachpersonal durchgeführt werden dürfen.“