Statement von Handwerkskammerpräsident Frank Wagner zur Forderung nach einer Absage der Weihnachtsmärkte
„Die sächsische Staatsregierung agiert bei ihrem Pandemie-Management zunehmend plan- und hilflos. Bestes Beispiel sind die Weihnachtsmärkte, für die Ministerpräsident Kretschmer jetzt eine Absage fordert, obwohl die erst vor wenigen Tagen in Kraft getretene Corona-Schutzverordnung diese explizit unter Auflagen ermöglicht.
Wir haben schon im Spätsommer Strategien für die Märkte angemahnt, damit diese unabhängig vom Infektionsgeschehen stattfinden können. Das wurde uns und auch den Kommunen sogar im Oktober in Gesprächen mit der Staatsregierung so zugesagt. Und jetzt erleben wir das genaue Gegenteil – obwohl diese Corona-Lage zu erwarten war. Für die Händler und Gastronomen, für die die Weihnachtsmärkte ein wichtiger Umsatzbringer sind, ist das ein weiterer herber Schlag ins Gesicht. Man bereitet sich seit Wochen und Monaten auf die Märkte vor und investiert viel Geld für Material und Personal. Und zwei Wochen vor Beginn will der Ministerpräsident alle gemachten Zusagen nicht mehr einhalten. Damit werden Existenzen zerstört.
Wo soll hier noch Vertrauen und Akzeptanz der Bürger in die ohne Frage notwendigen Corona-Maßnahmen entstehen, wenn Zusagen nicht eingehalten werden und ständig neue Vorgaben gemacht oder bestehende kompliziert verändert werden?
Ähnlich verhält es sich mit den Impfungen, die der einzige Weg aus der Pandemie weiterhin sind. Statt aber erstmal genügend Impfstoff zu besorgen und die mobilen Impfteams aufzustocken, gibt man Boosterungen für alle frei. Der Ansturm auf die wenigen verfügbaren Spritzen ist riesig und kann aber eben aktuell nicht abgearbeitet werden. Ein weiteres Versagen mit Ansage seitens der zuständigen Ministerien im Freistaat!“