Statement von Kammerpräsident Frank Wagner zur Gasumlage und möglichen Entlastungen
„Allein die nun feststehende Höhe der Gasumlage wird für die Betriebe des Handwerks eine extreme finanzielle Belastung darstellen. Und auch die Kunden werden davon betroffen sein. Beides ist eine gefährliche Spirale: Die Betriebe haben zusätzliche Kosten, die sie nicht einfach an die Kunden weitergeben können. Die Kunden wiederum werden ihr Konsumverhalten zurückfahren, was wiederum zu weniger Einnahmen bei den Handwerksbetrieben führt. Es entsteht eine ernste wirtschaftliche Situation – zumal neben der Gasumlage auch noch der reguläre Gaspreis in ungeahnte Höhen steigen wird, was bei vielen noch nicht auf der monatlichen Rechnung zu sehen ist.
Es machen sich große Existenzsorgen breit und die Politik ist gut beraten, hier schnellstmöglich für Entlastungen zu sorgen, die alle Bereiche der Wirtschaft abdecken, nicht nur industrielle Großverbraucher, und die den Menschen direkt weiterhelfen – ohne dass darauf noch eine Steuer oder weitere Umlage erhoben wird. Denn auch die Bürger müssen entlastet werden. Flickschusterei hilft dabei nicht weiter. Die Gasumlage ist das beste Beispiel: Es muss vor Beschlussfassung geklärt werden, was auf die Menschen zukommt und was rechtlich möglich ist. Erst im Nachgang zu klären, dass beispielsweise die Mehrwertsteuer gezahlt werden muss oder dass die Beteiligung von Fernwärmekunden noch nicht geklärt ist, hilft keinem und führt nur zu noch mehr Unzufriedenheit.
Die Wirtschaft weist seit vielen Wochen auf diese Misere hin und bittet um klare Lösungen, die jetzt und nicht erst 2023 kommen müssen. Statt immer mehr Belastungen zu beschließen und Gesellschaft und Wirtschaft zum Sparen zu zwingen – was diese ohnehin schon längst machen –braucht es Entlastungen. Ansonsten werden viele Betriebe die kommenden Monate nicht überstehen und es entsteht eine Wirtschaftskrise, die sich keiner so vorstellen konnte.“