Matthias Kulutácz
Von der Hauptschule über die Uni ins Handwerk
Der Schmiedeberuf hat mich nicht losgelassen
Matthias Kulutácz ist Schmied mit Leib und Seele. Besagte Seele wollte diesen Beruf schon immer ausüben, gesteht der heute 37-jährige Metallbauermeister aus Chemnitz. „Ich liebe es, mit Metall zu arbeiten und war davon schon immer fasziniert!“ Doch der Weg dahin hatte eher ein paar Umwege im Gepäck: nach dem Hauptschulabschluss folgte der Realschulabschluss. Danach schloss er die allgemeine Hochschulreife mit Schwerpunkt Maschinenbau an.
Doch schon zu diesem Zeitpunkt merkte Kulutácz, dass er der Mann für die reine Theorie wohl nie werden würde. „Schon während des Abiturs habe ich gemerkt, dass ich mit meinem Wissen gern etwas Handwerkliches machen möchte“, erinnert er sich. Trotzdem beginnt er den Eltern zuliebe mit dem Abitur in der Tasche und nach dem Zivildienst erst einmal ein Studium für Geotechnik und Bergbau an der Bergakademie Freiberg. „Doch der Beruf des Schmiedes hat mich einfach nicht losgelassen, schon während des Studiums habe ich mich nach einem Praktikum und Metallbaubetrieben umgesehen“, gesteht er. 2007 bricht er sein Studium dann endgültig ab und beginnt eine Lehre zum Metallbauer in einem Unternehmen in Thüringen. Was zu diesem Zeitpunkt gar nicht so einfach zu finden war, wie er weiter erzählt.
Damit beginnt Matthias Kulutáczs Karriere als Metallbauer – die Lehre konnte er aufgrund des Fachabiturs um ein Jahr verkürzen, 2010 hat er dann den Gesellenbrief und sammelt danach Praxiserfahrung in verschiedenen Unternehmen. Seinen vorerst letzten und wohl prägendsten Lehrmeister findet Kulutácz dann in Kunstschmied, Restaurator und Metallbauermeister Thomas Koch in Burgstädt. Er förderte vor allem die künstlerischen Fertigkeiten des jungen Handwerkers, die ihn bis heute prägen und seinen Lebenstraum bestimmen: er möchte mit seiner Frau im Erzgebirge eine eigene kleine Kunstschmiede eröffnen.
Die Voraussetzungen dafür hat er sich mit dem Meisterabschluss im vergangenen Jahr geschaffen. Zwar gibt er zu, dass auch da die Theorie nicht einfach war, der betriebswirtschaftliche Teil recht zäh, doch sind das jetzt die Grundlagen, die er für einen eigenen beruflichen Neustart brauchen wird. Darüber hinaus wird er außerdem auch nebenberuflich als Dozent an der Handwerkskammer Chemnitz arbeiten.