Paul Reuter
Von der Schulbank direkt ans Lehrerpult
Firmeninhaber, Meister und jetzt auch Dozent – Informationstechnikermeister Paul Reuter gibt sein Spezialwissen gern weiter.
Kabelfernsehen und die damit verbundene Elektronik bestimmen das berufliche Leben Paul Reuters. Der Buchholzer ist Informationstechnikermeister. Den entsprechenden Lehrgang der Handwerkskammer Chemnitz hat er im vergangenen Jahr absolviert. Mittlerweile bildet er selbst angehende Meister im Fach Antennen- und Satellitentechnik aus. Die Handwerkskammer hatte ihn nach Abschluss seines eigenen Lehrgangs als Jahrgangsbesten gefragt, ob er seinen Erfahrungsschatz auf diese Weise an die nachfolgenden Handwerkergenerationen weitergeben möchte. „Ich habe mir das gut überlegt. Ausschlaggebend war für mich die Tatsache, dass wir selber froh darüber waren, dass wir von unseren Dozenten ausgebildet worden sind“, sagte der 41-Jährige. Dass es gerade in diesem Bereich großen Mangel gibt, ist immer wieder im Blätterwald zu lesen.
Paul Reuter fand über mehrere Umwege zum Meistergrad. Zudem zählte er bereits zu den reiferen Semestern des Jahrgangs. „In der Zeit kam gerade unsere Tochter auf die Welt, ich war mit dem Umbau des Hauses beschäftigt und fest in die Firma meines Vaters integriert“, so der Handwerker. Da sei der Lehrgang keine unerhebliche Zusatzbelastung gewesen. Deshalb rät er dazu, sich in jüngeren Jahren für den Meisterkurs zu entscheiden. Gleich nach der Berufsausbildung den Meister anzustreben, hält er allerdings auch nicht für die optimale Lösung. „Eine gewisse Berufserfahrung ist sicherlich von Vorteil“, ist er sich sicher.
Die Teile Eins und Zwei hat er in Teilzeit absolviert. Dabei handelt es sich um die Bereiche Fachtheorie und Fachpraxis. Teil Drei und Vier, das heißt der kaufmännische Bereich und den Ausbildungsschein, erarbeitete er sich in Vollzeit. Seine Arbeit liebt er aufgrund des Abwechslungsreichtums. Er ist ständig mit anderen Menschen zusammen, arbeitet in Häusern unterm Dach, in ihren Wohnungen und hat auch in Tiefbaubereichen zu tun. Die Antennen-Reuter GmbH ist auf Kabelfernsehen spezialisiert. Die Firma verfügt über ihr eigenes Kabelnetz. Das erstreckt sich zwischen Schönfeld und Oberwiesenthal über mehr als 300 Kilometer Kabel. Etwa 12.000 TV-Kunden werden hier betreut. Zwei Kopfstellen sichern ab, dass die Fernsehgeräte in den Wohnungen und Büros der Region flimmern. Diese befinden sich in Annaberg und in Bärenstein. Fällt etwa bei einem Unwetter die eine aus, springt die andere ein. Das sichert den reibungslosen Betrieb des Kabelnetzes ab. Allein im vergangenen hat das Unternehmen 100.000 Euro in die Kopfstationen investiert. Paul Reuters Vater Matthias Reuter ist Diplom-Maschinenbauingenieur und Inhaber der Firma. Als Rentner arbeitet er voll mit. Der Sohn führt jedoch die Geschäfte. Zum Unternehmen zählen fünf Mitarbeiter. Paul Reuters Mutter Christine kümmert sich dabei um die Büroangelegenheiten.